Der Kunstschaffende Félix Édouard Vallotton, 1865 in Lausanne als Sohn eines Drogisten und einer Hausfrau in eher einfachen Verhältnissen geboren, zieht es mit 17 Jahren nach Paris, wo er seine Kunstausbildung an der École des Beaux Arts aufnimmt. Neben seinen künstlerischen Auseinandersetzungen eher unbekannt sind Vallottons Tätigkeiten als Schriftsteller und Kritiker: Zu seinem literarischen Werk gehören drei Romane, diverse Theaterstücke sowie viele Kritiken und Beiträge in verschiedenen Magazinen und Publikationen seiner Zeit.
Als Mitglieder der „Nabis“ hegt Vallotton, gemeinsam mit seinen Freunden Édouard Vuillard, Pierre Bonnard und Maurice Denis ein Interesse am Symbolismus, aber auch am virtuosen Umgang mit Farben und ebenso – vor allem gut sichtbar auch in seinen zahlreichen Holzschnitten - die Faszination für den damals modernen Japonismus. Seine Werke nehmen innerhalb der Gruppe der Nabis eine Sonderstellung ein und Vallotton darf durch seine visionäre Bildsprache als Vorreiter des Surrealismus und der neuen Sachlichkeit gelten: Schnörkellos und fast unanständig direkt bestechen Vallottons Portraits und Akte durch ihre unverfälschten Echtheit.
So wird etwa die freizügige, autoerotische und exhibitionistische Darstellung einer Badenden im Gemälde Das Bad bei seiner Ausstellung im Salon des Indépendants in Paris im Jahr 1893 zu einem gesellschaftlichen Skandal und führt zugleich zu seinem ersten künstlerischen Höhepunkt.
1899 heiratet Vallotton die Tochter des einflussreichen Kunsthändlers Alexandre Bernheim, was ihm Türen in der Pariser Gesellschaft öffnet und zugleich für seine finanzielle Unabhängigkeit sorgt. Er hat fortan die Möglichkeit, sich verstärkt seiner Malerei zu widmen. Ein Jahr später nimmt Félix Vallotton die französische Staatsbürgerschaft an.
Die Kunstsammler Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler aus Winterthur, welche 1908 mit dem Aufbau ihrer Sammlung beginnen, erwerben neben Bonnard zahlreiche Werke Vallottons für ihre Sammlung in der Villa Flora Winterthur. Es entsteht ein persönlicher Kontakt, worauf Vallotton zum künstlerischen Berater des Ehepaars beim Aufbau der Sammlung wird; es entwickelt sich darüber hinaus eine private Freundschaft. Es folgt 1910 im Zürcher Kunsthaus seine erste Einzelausstellung in der Schweiz, welche aufgrund der als skandalös erachteten Freizügigkeit seiner Werke für Jugendliche nicht zugänglich gemacht wird.
In der Folge des Ersten Weltkrieges werden Kälte, Unmenschlichkeit und Kriegsgräuel verstärkt zum Thema seiner Arbeiten. Während seiner Reisen in den Süden, welche er ab 1920 aufgrund gesundheitlicher Beschwerden gewöhnlich in den Wintermonaten unternimmt arbeitet Vallotton viel; in den Sommermonaten, welche er vornehmlich in Honfleur verbringt, entstehen die 40 spektakulären Bilder von Sonnenuntergängen. Er verstirbt schliesslich nach einer Krebsoperation im Alter von 60 Jahren im Dezember 1925 in Paris.
Am faszinierendsten für den heutigen Betrachter und Liebhaber seiner Malerei ist mitunter eine ganz eigene metaphysische Komponente in vielen seiner Gemälde.

2008 widmete sich die Einzelausstellung Félix Vallotton in der Villa Flora den Werken, mit welchen der Künstler in der Sammlung Hahnloser vertreten ist. 2013 Peinture. Félix Vallotton & Alex Katz im Musée cantonal des Beaux-Arts in seinem Geburtsort Lausanne und ein Jahr später war die Ausstellung Félix Vallotton. Le feu sous la glace / Félix Vallotton. Fire beneath the Ice sowohl in der Galeries nationales du Grand Palais, Paris, dem Van Gogh Museum, Amsterdam als auch im Mitsubishi Ichigokan Museum, Tokyo zu sehen.