Imi Knoebel ist am 31. Dezember 1940 in Dessau geboren und arbeitet als Maler und Bildhauer. In seinem Studium an der Werkkunstschule in Darmstadt wird er in Kursen zur strukturalen und konstruktiven Komposition mit den Ideen des Bauhaus vertraut. Jene, aber auch seinen Dozenten des Vorkurses, namentlich etwa Johannes Itten und Lászlo Moholy-Nagy, beeinflussen sein Schaffen sichtbar. Zudem trifft er am Bauhaus auf Imi Giese, mit dem er später gemeinsam an die Düsseldorfer Kunstakademie wechselt. Er studiert dort unter anderem bei Joseph Beuys und beginnt, sich mit analytischen Serien, dem Zusammenspiel von Farben und Formen sowie der Minimal Art auseinanderzusetzen.
Das frühe Werk Knoebels charakterisiert sich durch eine stark reduktionistische Position, wobei in dieser Phase insbesondere seine Linienbilder, Lichtprojektionen und monochrom weiße Arbeiten entstehen. Das Interesse an der Farbe hingegen wächst erst ab 1974 und zugleich beginnt der Künstler sich mit dem Effekt von räumlichen Überlagerungen, sowie farbig gefassten Materialien wie z.B. Holz und Aluminium auseinanderzusetzen. Er schafft damit Objekte, welche sich in ihrer Flächigkeit aus diversen Elementen zusammensetzen, die sich in einer räumlichen Beziehung zueinander verhalten und dadurch den Werken skulpturalen Charakter verleihen.
Knoebel erhielt neben bedeutenden Kunstpreisen auch einen Ehrendoktor der Friedrich Schiller Universität Jena verliehen. Sein Werk wird in den unterschiedlichsten Sammlungen repräsentiert und mit einzelnen Arbeiten war der Künstler bereits an mehreren Ausstellungen der documenta vertreten. Auch gestaltete Knoebel Kirchenfenster, z.B. 2011 jene der Kathedrale von Reims, worin die Vielseitigkeit seines Schaffens erneut ersichtlich wird.