Sophie Taeuber wird 1889 als fünftes Kind des Ehepaars Carl Emil Taeuber und Sophie Krüsi in Davos geboren. Ihre künstlerische Begabung wird von ihrem kulturell aufgeschlossenen Umfeld früh erkannt und gefördert. Nach dem Besuch der neugegründeten Stauffacher-Schule und der Zeichnungsschule für Industrie und Gewerbe in St. Gallen zieht es Taeuber nach Deutschland, wo sie ihre Ausbildung des weiteren in München, Debschitz und Hamburg verfolgt. Die junge Künstlerin eignet sich nicht nur ein umfassendes praktisches Wissen an, sondern verfügt auch über breite Kenntnisse der modernen Kunst, antiker sowie aussereuropäischer Kulturen. Dieser vielschichtige, philosophisch-kulturgeschichtliche Hintergrund bildet die Inspirationsquelle für ihr Werk als auch ihre vielfältigen Tätigkeiten als Malerin, Plastikerin, Textilgestalterin, Innenarchitektin, Pädagogin, Tänzerin, Grafikerin und Redaktorin.
In der Folge der Begegnung mit Hans Arp beginnt sich Taeuber mit avantgardistischer Literatur und Kunst, sowie der Dadaszene in Zürich auseinanderzusetzen. Zudem ist sie als Lehrerin für textiles Entwerfen an der Kunstgewerbeschule Zürich tätig. Vor ihrer gemeinsamen Flucht pflegt Taeuber intensive Kontakte zur Pariser Kunstszene; sie ist Mitglied der Gruppe Abstraction-Création, aber auch der Schweizer Künstlergruppe Allianz, sowie Mitgründerin und Redaktorin der Zeitschrift Plastique/Plastic, welche in Paris und New York herausgegeben wird. Kurz vor der Okkupation von Paris entscheiden sich Sophie Taeuber und Hans Arp zur gemeinsamen Flucht, welche sie zunächst über Nérac und Veyrier zuletzt nach Zürich führt. Drei Jahre später erleidet Taeuber schliesslich im Haus von Binia und Max Bill auf tragische Weise eine tödliche Kohlenmonoxidvergitung – ausgelöst durch die falsche Handhabung eines Ofens.

Sophie Taeuber hinterlässt ein vielseitiges Werk, welches sich mit vielfältigen Themenkreisen befasst und immer wieder den Wechsel zwischen konstruktiver und biomorpher Sprache vollzieht. Dabei spielen Aspekte wie der Ausdruck der Farben und reinen Formen, Regelmässigkeit und Abweichung, Gleichgewicht und Ungleichgewicht eine massgebende Rolle in Taeubers Werken. Insbesondere im Medium der Zeichnung verhandelt die Künstlerin in die wechselseitig organisch und konstruktive Ordnung und Auflösung der Linie und der daraus variierenden Komposition.

Taeber-Arp ist mit ihren Werken im Aargauer Kunsthaus, der öffentlichen Kunstsammlung Basel, dem Kunstmuseum Bern, der Clamart Fondation Arp in Locarno, der Fondazione Marguerite Arp-Hagenbach Paris, dem Musée nationale d’art moderne, Centre Pompidou sowie vielen weiteren öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten.