Josef Albers
1888 — 1976
Josef Albers, geboren 1888 in Bottrop, war sowohl als Maler, Kunsttheoretiker als auch Kunstpädagoge tätig. 1905 beginnt er eine Ausbildung zum Volksschullehrer; es folgen diverse Anstellungen als Lehrer, wobei Albers stets diverse Teilzeitstudien verfolgt. Durch das Kunststudium an der Königlichen Kunstschule in Berlin kommt er erstmals in Kontakt mit dem Bauhaus, dem er 1920 auch beitritt. Dort besucht Albers zunächst den Grundkurs, wo er auch seine zukünftige Frau Anni Fleischmann kennenlernt. Albers wird fünf Jahre später zum Bauhausmeister ernannt und unterrichtet die Vorkursklassen, wobei auch Max Bill zu seinen Schülern zählt. 1930 wird er stellvertretender Direktor des Bauhauses, dem jedoch zwei Jahre später die Mittel entzogen werden – Albers zieht mit dem Bauhaus nach Berlin, worauf jedoch auch diese Institution nur ein Jahr später von den Nationalsozialisten geschlossen wird.
Auf Einladung des Black Mountain College zieht es Albers mit seiner Gattin nach Asheville in North Carolina. Während seiner Zeit als Professor am College unterrichtet er unter anderem Robert Rauschenberg und John Cage. Es folgen diverse weitere Aufträge von Universitäten für Albers, etwa als „Vistiting Critic“ an der Yale University am Department of Design oder eine Gastprofessur in Harvard – unter seinen Studenten sind etwa Eva Hesse und Richard Serra. Während all seinen Lehrtätigkeiten und Aufträgen arbeitet Albers selbst als bildender Künstler. Insbesondere die Fragen nach der Proportion, der Farbigkeit, der Dimension und der Komposition beschäftigen ihn dabei. In seinen berühmtesten Werkserien, Variant/Adobe oder Homage to the Square, kommen die bemerkenswerte Eleganz und Reinheit seiner Form- und Farbwahl zum Ausdruck. Die sorgfältigen Kompositionen zeugen in ihrer Bildsprache von einer Ehrlichkeit, wobei Albers viel daran liegt, den Inbegriff eines vollendeten Kunstwerks zu erforschen.
Neben zahlreichen Anerkennungen und Preisen, die Albers im Laufe seiner Karriere erhält – unter anderem dem Ehrendoktortitel der Yale University, 1962 sowie der Ehrenbürgerschaft der Stadt Bottrop – kommt seinem Schaffens auch im Josef-Albers-Museum in seiner Heimatstadt Bottrop eine Würdigung zu. Seinem Werk wurden Einzelausstellungen wie 2012 in Paris Painting on Paper: Josef Albers in America im Musée Nationale d' Art Moderne, Centre Pompidou, 2009 in Sao Paulo, Brasilien Anni and Josef Albers: Latin American Journeys in der Pinacoteca do Estado oder 1995 im New Yorker im Solomon R. Guggenheim Museum unter dem Titel Josef Albers: Glass, Color, and Light gewidmet.